
Der Gebrauchshundesport ist eine der ältesten Sportarten mit Tieren und die älteste Sportart mit Hunden. Ende des 19. Jahrhunderts haben die Diensthundeführer eine Beschäftigung für ihre Tiere nach "Feierabend" gesucht und sich in Vereinen organisiert, um den damaligen "Schutzhundesport" zu betreiben.
Vieles hat sich aber im Laufe der Jahre geändert und der Hund ist immer mehr zum Partner, als zum Sportgerät geworden. So hat sich die Ausbildungsmethode auch grundlegend geändert. Heute werden keine Hunde mehr "scharf" gemacht, um jemanden auf Befehl zu beißen. Heute werden die Hunde fein ausgebildet, um im Wettkampf die höchstmöglichen Punkte zu erreichen und im alltäglichen Umgang sozialverträglich und führbar zu sein.
Auch die Ansprüche in Unterordnung und Fährte haben sich deutlich gesteigert und die Ausbildung ist absolut tiergerecht geworden.
Der Gebrauchshundesport ist auch heute noch auf Grund der drei Disziplinen die Sportart mit dem höchsten Anspruch an Hund und Hundeführer, denn wie viele Sportarten funktioniert auch diese nur im Team.
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen diese drei Disziplinen gerne einmal detailliert vor.
Fährtenarbeit ist Fleißarbeit. Der Hund hat - wenn unser
Geruchsfeld einer Streichholzschachtel entspricht - ein
Geruchsfeld von einem Fußballfeld.
Hunde finden eine einzelne Person in New York nur auf Grund des
Individualgeruches. Aber es muß trainiert werden.
Unser Training richtet sich nicht auf die stöbernde
Personensuche, sondern auf einer spurtreuen Suche aus. Der Hund
muß je nach Prüfungsstufe eine bis zu drei Stunden alte Fährte
in ca. 1,1 km Länge wiederfinden. Hierbei soll er bis zu 7 dem
Fährtenleger gehörenden Gegenstände auffinden und
anzeigen.
Die einfachste und niedrigste Prüfungsstufe beginnt mit einer ca. 300 Schritt langen Eigenfährte mit 3 Gegenständen und endet - wie beschrieben - in der höchsten Prüfungsstufe mit 1.800 Schritt, 7 Gegenständen und einer kreuzenden Fremdfährte die eine halbe Stunde alt ist.


Wie der Name schon sagt soll sich der Hund in dieser Abteilung
unterordnen. Dazu gehört das korrekte Fußgehen genauso wie das
Apportieren, Abrufen aus dem Liegen oder Stehen, das Springen
als auch sich vom Hundeführer auf Hörzeichen zu
entfernen.
Unterrordnung wird in ganz vielen Stufen trainiert. Sie kann
sowohl in der klassischen Schutzhundeprüfung vorgeführt werden,
als auch in einer "erweiterten"
Begleithundeprüfung.
Die "normale" Begleithundeprüfung mit Verhaltenstest ist im
Übrigen die Grundlage für alle weiteren Prüfungen. Das ist
daher sinnvoll, da wir nur mit verkehrssicheren Hunden eine
weitergehenede Ausbildung anbieten wollen und können.
Der Schutzdienst - auch wenn der Begriff nicht mehr zeitgemäß
ist - ist wohl die Königsdisziplin im Gebrauchshundesport. Hier
werden nicht nur vom Hund und Hundeführer viel abverlangt,
sondern auch vom Helfer oder auch Figurant genannt.
Beim Schutzdienst wird in der modernen Ausbildung viel Wert auf
die Triebbeständigkeit, aber auch auf die Kontrollierbarkeit
und den Gehorsam in allen Trieblagen gelegt.
Der Glaube, dass in dieser Sportart Hunde abgerichtet werden Menschen zu beißen, hält sich leider sehr hartnäckig. Es ist für den Hund nur ein Spiel mit dem Helfer um den Schutzarm, welchen er als Beute ansieht. Allerdings lernt der Hund hier immer auf die Hörzeichen des Hundeführers zu achten. Das kann dem Hund und Hundeführer auch helfen in Alltagssituationen besser miteinander umgehen zu können, da der Hund wesentlich besser auf seinen Teampartner, dem Mensch, zu hören.
Auch hier findet die Ausbildung aufbauend statt, so muss in der ersten Prüfungsstufe weniger gezeigt werden als in der dritten und somit höchsten Prüfungsstufe.

